Bundeswehr: Yamaha Ténéré 700

Bundeswehr wechselt von BMW zu Yamaha: Kradmelder fahren künftig Yamaha Ténéré 700

Die Bundeswehr setzt künftig auf die Yamaha Ténéré 700 und verabschiedet sich von der BMW F 850 GS. Ab sofort werden die Kradmelder auf den neuen Maschinen ausgebildet. Motorräder sind in der Bundeswehr keineswegs ungewöhnlich, und derzeit erlebt die Rolle der Kradmelder ein Comeback. Mit diesem Schritt vollzieht das deutsche Militär den Wechsel von BMW zur Yamaha Ténéré 700. Doch warum dieser Wechsel? Was sind die Gründe, und wie schlägt sich die Yamaha im Vergleich zur bisherigen BMW?

Kradmelder: Die schnellen Boten der Bundeswehr

Wenn es darauf ankommt, vertraut die Bundeswehr auf eine der ältesten Kommunikationsmethoden: den Kradmelder. Diese Motorradkuriere überbringen wichtige Befehle, sichern Marschkolonnen oder erkunden Gefechtsstände. Die Anforderungen an ihre Maschinen sind hoch – sie müssen schnell, robust und zuverlässig sein. Genau hier punktet die Yamaha Ténéré 700, die nun in 30 Exemplaren an die Bundeswehr-Motorradschule in Kümmersbruck übergeben wurde. Bis März 2025 sollen weitere 140 Motorräder folgen, und in den nächsten zwei Jahren werden weitere 100 Stück erwartet.

Kradmelder fahren künftig Yamaha Ténéré 700

Bildquelle: Bundeswehr.de

BMW weicht Yamaha: Das neue Krad der Bundeswehr

Seit 2019 setzte die Bundeswehr auf die BMW F 850 GS, die die KTM 400 ES ablöste. Diese wiederum ersetzte die langjährigen Zweitakter von Hercules mit 125 und 180 Kubik. Die F 850 GS galt in Fachkreisen als etwas zu schwer für Kradmelder. Mit ihren 280 Kilogramm in der Bundeswehr-Version war sie für den Einsatz im Gelände möglicherweise etwas ungünstig. Im Vergleich wiegt die Yamaha Ténéré 700 in der Basisversion nur 204 Kilogramm – 25 Kilogramm weniger als die BMW. Ein erheblicher Vorteil für den Einsatz im anspruchsvollen Gelände.

Die Ténéré 700 kommt mit einer speziellen BW-Ausstattung: einer olivgrünen Lackierung, Winter-Heizgriffen und einer Blackout-Schaltung, mit der auf Knopfdruck alle Lichter gelöscht werden können. Für die Feldjäger ist die Maschine zudem mit einer Signaleinrichtung ausgestattet.

Weniger Gewicht und besseres Hinterrad-Format

Neben dem Gewicht gibt es auch technische Unterschiede: Die Yamaha Ténéré 700 hat ein 18-Zoll-Hinterrad, während die BMW mit einem 17-Zoll-Rad ausgestattet ist. In der Enduro-Welt gilt das 18-Zoll-Format als vorteilhaft für den Geländeeinsatz. Beide Maschinen haben jedoch das gleiche 21-Zoll-Vorderrad.

Yamaha bereits länger im Militär-Einsatz

Die Yamaha-Motorräder sind bei der Bundeswehr nicht neu. Schon seit längerem kommen verschiedene Modelle von Yamaha zum Einsatz, etwa beim Kommando Spezialkräfte (KSK), das mit einer Version der WR 450 sowie dem Quad Kodiak ausgestattet ist. Auch das Quad Grizzly wird von den ABC-Abwehrtruppen genutzt.

Die Ausbildung zum Kradmelder

In der Motorradschule in Kümmersbruck erlernen die Soldaten nicht nur das Fahren im Gelände, sondern auch spezielle taktische Fahrtechniken, die für den Einsatz wichtig sind. Jährlich werden dort bis zu 350 Soldaten zu Kradmeldern ausgebildet.

BMW bleibt in anderen Bereichen im Einsatz

Auch wenn die Kradmelder jetzt auf Yamaha umsteigen, bedeutet das nicht, dass die Bundeswehr komplett von BMW Abschied nimmt. Für Eskorten bleibt weiterhin die BMW R1200 RT im Einsatz. Es bleibt abzuwarten, ob diese Maschinen zugunsten der neuen BMW R 1300 RT ersetzt werden.

Ein historischer Blick auf Motorräder in der Bundeswehr

Die Bundeswehr hat im Laufe ihrer Geschichte viele unterschiedliche Motorräder eingesetzt:

  •     Maico M 250 B (1959–1983) – Das erste Bundeswehr-Krad, das speziell für den Offroad-Einsatz entwickelt wurde.
  •     Hercules K 125 BW (1970–2000er) – Ein leichter Einzylinder-Zweitakter, der lange Zeit das Standardmotorrad der Truppe war.
  •     Hercules K 180 BW (1992–2000er) – Nachfolger der K 125, später von KTM ersetzt.
  •     BMW G 650 GS – Ein geländegängiges Motorrad, das später durch Quads ersetzt wurde.
  •     KTM 400 LS-E Military (2003–) – Moderner Ersatz für ältere Modelle von Hercules.
  •     BMW F 850 GS (2019–2025) – Die BMW F 850 GS hatte die kürzeste Dienstzeit und wird nun von der Yamaha Ténéré 700 abgelöst.

Fazit

Die Bundeswehr setzt künftig auf die Yamaha Ténéré 700 als Kradmelder-Motorrad, da sie leichter und geländetauglicher ist als die BMW F 850 GS. Die Ausbildung der Kradmelder erfolgt im Kraftfahrausbildungszentrum Kümmersbruck. In der Vergangenheit wurden verschiedene Motorräder wie Maico, Hercules, BMW und KTM genutzt – zuletzt die BMW F850 GS, die nun nach nur wenigen Jahren wieder ersetzt wird.

Quelle: Motorrad.de

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