Bundesrat fordert 80 dB für Motorräder

Bundesrat: Motorradlärm soll auf 80 Dezibel begrenzt werden

Da sich immer mehr deutsche Gemeinden über Lärm beschweren, der speziell durch Motorräder verursacht wird, hat der Bundesrat am 15. Mai eine Entschließung verabschiedet, den Geräuschpegel für alle neuen Motorräder auf maximal 80 dB zu beschränken. Zusätzlich soll es härtere Strafen für Tuning geben, wenn dies zu einer Lärmerhöhung führt.

Einsatz von Lärmdisplays

Eine wirksame Maßnahme im Kampf gegen den Motorradlärm sind spezielle Lärmdisplays, die den Lautstärkepegel messen und den Verkehrsteilnehmern anzeigen, wenn sie zu laut unterwegs sind. Dann erscheinen beispielsweise Schlagworte wie „Leiser!“ oder „Langsamer!“. In Baden-Württemberg kommen bereits 31 solcher Displays erfolgreich zum Einsatz (gut, damit wir Biker gut leben).  Sie appellieren an die Vernunft der Motorradfahrer, Rücksicht auf die Anwohner zu nehmen.

Verstärke Polizeikontrollen

Die Polizei soll künftig auch bei Lärmüberschreitungen berechtigt sein, Fahrzeuge anzuhalten, um sie zu beschlagnahmen oder zumindest geringe Bußgelder zu verlangen. Zudem sollen die Kontrollen häufiger stattfinden als bisher. Ein Problem dabei ist, dass Raser aufgrund Helm und fehlendem Frontkennzeichen oft nicht erkannt werden und dadurch Strafen entgehen. Der Bundesrat sucht diesbezüglich noch nach einer Lösung (dabei wünschen wir viel Spaß).

Großer Widerstand gegen Fahrverbote

Die Forderung der Länder, zeitlich beschränkte Fahrverbote für Motorräder an Sonn- und Feiertagen einzuführen, stieß bei den Bikern erwartungsgemäß auf großen Widerstand. Auch der Appell, auf alternative, lärmarme Antriebstechniken (sehr witzig, was ist mit LKW-Reifen?) zu setzen, löst nicht gerade Begeisterung aus. So wurde gegen diese Vorschläge eine Online-Petition ins Leben gerufen, die bereits mehr als 50.000 Personen unterzeichnet haben.

Die schwarzen Schafe

Auch wenn ein großer Teil der Motorradfahrer rücksichtsvoll und leise fährt, gibt es leider immer wieder schwarze Schafe, die mit hoher Drehzahl und schnellem Beschleunigen auffallen und damit Anwohner belästigen. Diese speziellen Raser sind es, die den Ruf aller Motorradfahrer schädigen.
So wächst der Druck immer mehr. Wird es möglich sein, die schwarzen Schafe zur Vernunft zu bringen, damit nicht alle Verkehrsteilnehmer auf Zweirädern unter den Folgen leiden müssen?

Die Anregungen des Bundesrates zu den Maßnahmen gegen den Motorradlärm werden der Bundesregierung zugeleitet. Sie ist die Instanz, die letzten Endes festlegt, welche Schritte und Lösungen unternommen werden. Fristen gibt es dabei keine.